07.10.2015 07:00:34

Julian David: Ich bin ein Schlager-Junkie

Julian David
Foto: 
Universal Music

 

Julian David hat es in den letzten Monaten wie kaum ein anderer geschafft Fans, Mädchen und Medien im Sturm zu erobern. Julian lebt heute seinen Traum. Doch das war nicht immer so. Julian David wuchs bei seiner Mutter und seinem Bruder in einfachen Verhältnissen am Stadtrand von Mannheim auf. Sein Motto war immer: aus jeder Situation das Beste machen. Mittlerweile gehört das Ex-Mitglied von Voxxclub zu den gefragtesten Talenten der deutschen Schlager-Branche. Der sypathische Sänger ist süchtig nach Schlager. SCHLAGERportal.com sprach mit Julian David über sein neues Album "Süchtig nach dir", seine Beziehung zu Pia Malo und seine Zeit bei Voxxclub.

 

Julian David

Julian, schön dass du dir die Zeit für ein Interview mit SCHLAGERportal nimmst. Wo treffen wir dich gerade an?

Ich sitze gerade im ICE von München nach Stuttgart auf dem Weg ins Tonstudio. Heute arbeiten wir an den Remixen von „Am Ende des Tages“. Ich freue mich riesig, dass meine erste Solo-Single bei meinen Fans so eingeschlagen hat. Und jetzt wollen wir noch eine Schippe drauf legen. Außerdem singe ich heute den Song "Wer die Augen schließt (wird nie die Wahrheit sehn)" ein. Damit unterstütze ich das Projekt "Mut zur Menschlichkeit 2015", mit dem sich neben mir und lieben Kollegen auch große Schlager-Stars für Integration und gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus einsetzen. Für mich sind Respekt und Toleranz das absolute Minimum. Was wir brauchen ist absolute Akzeptanz!

Ich glaube es ist nicht falsch wenn ich sage, dass deine Karriere ganz eng mit der Karriere von Voxxclub verbunden ist. Warum glaubst du rückblickend betrachet war und ist Voxxclub so erfolgreich?

Die Band war das richtige Konzept zur richtigen Zeit. Ich bin dankbar für alles, was ich in dieser Zeit lernen durfte. Und ganz besonders für die vielen Fans, Freunde und Wegbegleiter, die ich in dieser Zeit gewonnen habe. Aber das Leben besteht aus Veränderung. Es ist wie mit dem Erwachsen werden. Eines Tages zieht man von zu Hause aus und geht seinen eigenen Weg.

Hast du auch nach deinem Ausscheiden aus der Band noch Kontakt zu deinen ehemaligen Voxxclub- Kollegen?

Momentan konzentriert sich jeder auf sein Ding. Zurzeit hat Julian David 2.0 absolute Priorität. Mein Team und ich haben seit Juli ein Hammer-Album auf die Beine gestellt und ein Video gedreht, wie es die Schlagerwelt noch nicht gesehen hat (lacht). Die Tage und Nächte sind voll und es macht einen Riesenspaß. Bis sich die Wege von Voxxclub und mir wieder kreuzen, wird es nicht lange dauern.

Dein neues Album heißt "Süchtig nach dir",  wonach bist du "süchtig"?

Mich hat man schon immer mehr auf der Schlagerparty gefunden als im Techno-Club. Ich bin ein Schlager-Junkie (lacht). Ich singe fast immer und das schon seit Kindertagen. Auch wenn ich alleine bin. Musik machen zu dürfen ist für mich ein bisschen wie verliebt zu sein. Es ist der absolute Wunsch, niemals damit aufzuhören. Außerdem bin ich leicht suchtgefährdet, wenn es um Red Bull, mein iPhone und um meine Fans geht. Oder um Weihnachten. Dieses Kribbeln im Bauch 2, 3 Wochen vor Heilig Abend, der Duft nach Plätzchen und Glühwein in der Luft. Die Welt dreht sich ein bisschen langsamer. Man räumt kleine Probleme schneller aus dem Weg, alle sind gelassener und friedlicher. Das sollte gern 365 Tage im Jahr so sein.

"Süchtig nach dir" sind vor allem viele Mädels. Wenn man so aussieht wie du und so ein tolle Stimme hat, wundert mich das absolut nicht. Sei ehrlich, wie viele Liebesbriefe bekommst du am Tag?

Danke für das Kompliment. Da werde ich gleich rot. Sagen wir so: Ich lese sehr gerne und hab auf Reisen so stundenlang eine tolle Beschäftigung (lacht). Egal ob es ein lieber Brief ist oder eine Nachrichten auf meiner Facebook-Seite. Ich freue mich immer und höre gern von meinen Fans. So weiß ich auch immer ganz genau, was die Menschen um mich herum bewegt und für welche Themen sie brennen.

Beende den Satz: Julian David wird in 10 Jahren auch noch erfolgreich sein, weil ...

...er süchtig nach Schlager ist!

 

Julian David: Pia und ich sind nicht zusammen

 

Und deine Freundin Pia ist da nicht eifersüchtig?

Pia ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, aber wir sind nicht zusammen. Es war nicht ganz einfach für uns, uns zu finden und zu definieren, wenn, egal wo du hinkommst, die Presse sofort schreibt: „Das ist das neue Traumpaar“. Oder wenn die Frage nach Hochzeit und Kindern im Raum steht. Wir mögen uns sehr und haben immer eine gute Zeit wenn wir zusammen sind. Ich bin froh, dass sie bei allen Höhen und Tiefen an meiner Seite war. Ich bin ein körperlicher Mensch, der gerne Umarmungen schenkt oder welche bekommt. Und das werden wir auch weiterhin tun, auch wenn es dann direkt wieder heißt „Da läuft was“ (lacht). Es kommt vor, dass wir uns länger nicht sehen, aber dann ist Pias Album "Leben – Lieben" mein Begleiter.

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Eine erfolgreiche Band wie Voxxclub zu verlassen war sicherlich ein Risiko. Hast du auch Angst, dass du eventuell auch scheitern könntest?

Angst ist immer ein schlechter Berater. Ich habe keine Angst davor zu Scheitern. Hinzufallen, wieder aufzustehen und weiter zu machen ist ein ganz normaler Teil des Lebens. Das kann mir auch passieren. Für mich kam es nicht mehr in Frage in der Band zu bleiben. Weil wir unterschiedliche Ziele verfolgt haben. Und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Diese Entscheidung habe ich auch keine Sekunde bereut. Ich darf mit Menschen zusammenarbeiten, die mich mögen, die mich fördern und fordern. Und das Tollste für mich ist, dass meine Fans diesen Weg mit mir gehen. Das ist das Schönste überhaupt.

 

Julian David: Mama, ich liebe dich!

 

Hat Julian David noch Lampenfieber, wenn er auf die Bühne geht?

Bei jedem einzelnen Auftritt! Schwitzige Finger, zittrige Knie und krasses Herzklopfen. Klingt in dieser Kombination vielleicht nicht sexy. Aber ich habe mich mit dem Gedanken angefreundet, dass das vermutlich immer so bleiben wird. Das Lampenfieber gehört für mich einfach mit dazu, um das Beste aus mir herauszuholen.

Du stehst auf der Bühne und schaust in die Augen deiner treuen Fans. Was bedeuten dir diese Fans?

Ohne meine Fans gäbe es mich als Sänger auf der Bühne nicht. Ich finde es nach wie vor Wahnsinn, dass es so viele liebe Menschen gibt, die hunderte von Kilometer fahren um mich bei einem Auftritt zu sehen. Ihr Engagement, ihr Einsatz und ihre Leidenschaft beeindrucken mich jedes Mal aufs Neue. Ich bin ja immer schon dafür bekannt, dass ich mir extrem viel Zeit für meine Fans nehme. Und ich mache das sehr gerne. Denn ich bekomme so unendlich viel positive Energie zurück. Ohne Fans kein Julian David. Danke an euch alle!

Julian, was viele nicht wissen du bist in eher bescheidenen Verhältnissen groß geworden. Gemeinsam mit deiner Mutter und deinem Bruder war Mannheim deine Heimat. Schweißt ein nicht so einfaches Leben eine Familie noch mehr zusammen?

Meine Mutter hat damals ihren Job für uns Kinder aufgegeben und hat meinem Bruder und mir mit sehr begrenzten Mitteln, aber mit sehr viel Liebe, die schönste Kindheit ermöglicht, die ich mir vorstellen kann. Alleinerziehend, am Stadtrand von Mannheim. Sie hat mich mit 16 Jahren ziehen lassen, um in München ein neues Leben zu beginnen. Ich weiß, dass ihr das nicht leicht gefallen ist, doch trotzdem hat sie mich in meinem Weg bestärkt. Und von diesen Superfrauen gibt es eine Menge in Deutschland. Deshalb stellvertretend für alle Kinder dieser Welt: Mama, ich liebe Dich. Ich habe das große Glück, eine tolle Familie hinter mit zu wissen, die mich immer unterstützt und meinen Traum mit mir lebt.

 

Julian David: seine Fans sind für ihn "Hollywood"

 

Der Schlager boomt momentan wie noch nie zuvor. Junge Stars wie Beatrice Egli, Norman Langen oder Oonagh oder eben auch Voxxclub und Julian David haben es ganz nach oben geschafft. Julian, was glaubst du woran das liegen könnte?

„Ganz oben“ ist ja immer relativ. Ich freue mich über den Erfolg der Kollegen genauso wie über meinen eigenen. Wer wirklich erfolgreich sein will, muss, so glaube ich, drei Kriterien erfüllen: Er muss es wirklich wollen, d. h. auch hart dafür arbeiten. Er muss etwas können, d. h. eine Stärke, ein Talent, eine Leidenschaft haben und diese auch richtig einsetzen. Und er muss dürfen, d. h., das Glück haben, dass die Rahmenbedingungen passen. Ohne dieses Quäntchen Glück geht es nicht. Unser aller Glück ist es zum Beispiel, dass mit der großartigen Helene Fischer ein sehr breites Publikum begonnen hat sich für den Schlager wieder mehr zu öffnen.

Neues Album, Live-Auftritte, Moderation, unter anderem der "Oktoberfest-Hits". Hast du überhaupt noch Zeit für dich?

Ich bin ein Arbeitstier (lacht). Ich verspüre gar nicht so sehr den Drang nach Freizeit, weil ich solch einen Spaß an meinem Beruf habe. Abschalten kann ich sehr gut im Fitnessstudio. Kopfhörer auf, Sportklamotten an, Hanteln hoch und pumpen. Welche Musik ich dabei höre könnt ihr euch ja vorstellen...

Lieben Dank für deine offenen Worte, deine Fans werden sich sicher darüber freuen!

Ich danke für das klasse Interview und ich möchte meinen Fans noch sagen: „Ihr seid Hollywood für mich“!

Quelle: Schlagerportal/CK
Fotos:  Universal Music

 

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