12.07.2014 12:04:45

Andreas Gabalier: Offener Brief zur Bundeshymne von Österreich

Andreas Gabalier
Foto: 
Schlagerportal.com

 

Die Ereignisse rund um den Auftritt von Andreas Gabalier beim Formel 1 Grand Prix von Österreich am Red Bull Ring haben hohe Wellen geschlagen.
Der Volks Rock´n Roller und österreichische Star Andreas Gabalier geriet in die Schlagzeilen der Medien und wurde zum Spielball diverser Politiker, weil er bei seinem Auftritt in Spielberg(A) die Österreichische Bundeshymne in der alten Version interpretiert hat.

 

Andreas Gabalier

Dazu muss man wissen, dass die Österreichische Bundeshymne per Gesetzesbeschluss durch den Nationalrat mit 1. Jänner 2012 geändert wurde und bei einer Zeile wo es nun  heisst: "....Heimat großer Töchter und Söhne" eben die "Töchter" eingefügt, weil man im Nationalrat der Meinung war, dass es sich bei der alten Version ohne "Töchter" um eine Diskriminierung der Frauen handelt.

Zahlreiche Umfragen in diversen Medien wie z.B. auch auf Ö3 (ORF), auf Facebook und Aussagen von vielen prominenten Österreicherinnen zeigten, dass sie sich durch den Auftritt von Adreas Gabalier beim Formel 1 Grand Prix nicht herabgewürdigt gefühlt hatten. Andreas Gabalier meinte dazu in der ZIB24 "...ich habe unsere Bundeshymne als Schüler im Sachkundeunterricht so gelernt und sehe keine Veranlassung diese anders zu singen.".

Natürlich wurde der Volks Rock´n Roller damit zum Spielball der Österreichischen Politiker, die meinten ihn für ihre Zwecke missbrauchen zu können.

Ganz anders ist das Thema zu betrachten, wenn man darüber nachdenkt, dass es ja ein geltendes Urheberrecht für Text und Musik gibt - so hat Andreas Gabalier nun einen offenen Brief dazu veröffentlicht, den wir hier für alle Fans und Interessierten veröffentlichen:

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Andreas Gabalier - offener Brief zur Version der gesungenen Bundeshymne beim Formel 1 Grand Prix von Österreich

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Liebes Österreich!

Ich habe mich für eine große, verstorbene Dichterin und deren literarisches Werk stark gemacht! Und das aus Überzeugung sowie es eigentlich alle Künstler Österreichs machen sollten!
 
Ganz nach dem Motto - „Wer nichts weiß muss alles glauben“ - muss ich darauf aufmerksam machen, dass es in Österreich ein Urheberrecht gibt, welches dem Schutz dieser Werke dient!
 
Der Gesetzesbeschluss von 2012 bzgl. der Textänderung der Originalfassung unserer Bundeshymne ist mehr als fragwürdig, da der Gesetzgeber zum einen dem Urhebergesetz anscheinend nicht Folge zu leisten hat, und es zum anderen laut diesem Beschluss es ausschließlich der Republik Österreich gestattet wurde den „neuen Text“ auf Veranstaltungen der Republik Österreich zu singen!
 
Es ist somit keinem Musiker im Zuge einer Privatveranstaltung (wie Formel 1, Ski-Rennen, Fussballveranstaltungen etc.) gestattet, einen abgeänderten Text der Originalfassung zu singen! Da fragt man sich wer hier Gesetze mit Füßen tritt !? Ich hätte demnach auch nichts anderes als „Heimat bist du großer Söhne“ singen dürfen, und anderenfalls mit einer Klage auf Urheberrechtsverletzung durch die Rechteinhaber und Rechtsnachfolger der Paula von Preradovic rechnen müssen, und dieses Gerichtsverfahren auch zu Recht verloren!
 
Ich bin auch der Meinung, dass man sich auf diverse andere Art und Weise für die Rechte unserer Frauen im Land einsetzen kann und soll als sich im österreichischen Volksliedgut zu vergreifen. RedakteurInnen die meine Wertschätzung gegenüber unseren Frauen aufgrund eines kabarettistisch gemeinten Liedertextes wie (Sweet little Rehlein), der mit einem Augenzwinkern für fröhliche und heitere Stunden in meinen Konzerten geschrieben wurde, in Frage stellen, kann ich bei Gott keine Aufmerksamkeit schenken, weil sie damit allen Ernstes Wildtiere mit Frauen vergleichen! Ich weiß auch nicht, wie man es sich im Zuge des Argumentationsnotstandes dieser Großdiskussion anmaßen kann, mich auch noch in ein rechtes Eck schieben zu wollen. Das hat nichts mehr mit Pressefreiheit, sondern mit massiver Rufschädigung zu tun, und davon distanziere ich mich auch ganz klar und deutlich!!!
 
Zeitgemäß sollten wir uns vielleicht auch überlegen den Stephans Dom in Wien in den Stephanien Dom umzutaufen, Mozart auf seinen Bildern die Haare zu schneiden, weil seine Frisur veraltet ist und dem Lindwurm in Klagenfurt Brüste umzuhängen, weil unsere Geschichte nicht mehr in diesen verkrampften Gender Wahnsinn hineinpasst!
 
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Sommer und freue mich auf ein Wiedersehen bei meinen Open Air Konzerten im August!
 
Volks Rock‘n‘Roller
Andreas Gabalier
 
!!! NUR DAS ORIGINAL IST LEGAL !!!            

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Quelle: Andreas Gabalier / Schlagerportal
Foto: Schlagerportal

Autor: Gernot Haberfellner
 

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