22.07.2013 08:00:02

Antonia aus Tirol: Musik und Bühne sind mein Leben!

Foto: 
Schlagerportal.com

 

„Ich bin viel schöner“- diese Antwort auf DJ Ötzis „Anton aus Tirol“ machte „Antonia aus Tirol“ auch solo über Nacht zum Star. Wo Antonia aus Tirol auftritt sind Spaß und gute Laune garantiert. Auf Mallorca liegen ihr die Männer seit 13 Jahren zu Füßen. Keine Frau hielt in der „Männerdomäne Ballermann“ länger durch und lernte Alteingesessenen, wie Jürgen Drews oder Mickie Krause das musikalische Fürchten. Diese äußerst attraktive 33-jährige Powerfrau hat alles im Griff: ihre Karriere, die Männer auf „Malle“  und manche private Schicksalsschläge. In einem sehr offenen Interview mit dem Online-Musikmagazin SCHLAGERportal.com sprach Antonia über den Beginn ihrer Karriere, ihre Dirndl-Kollektion und die Erkrankung ihres Lebenspartners.

 

Antonia aus Tirol

Liebe Antonia, zuerst einmal ein Kompliment, du schaust toll aus im Dirndl. Was bedeutet dir dein Outfit, ist dieses Dirndl auch aus deiner eigenen Kollektion?

Vielen Dank für das nette Kompliment. Mein Outfit ist mir sehr wichtig, dabei gibt es aber keine bestimmten Regeln, es muss nur immer eine besondere Note haben und zu mir passen. Ja, dieses Dirndl ist aus meiner eigenen Kollektion, es ist das Modell „Neon Pirat“.  Ich wollte etwas Farbenfrohes, Auffälliges, Junges und Ausgefallenes kreieren, was aber trotzdem Stil hat und noch ein Dirndl ist. Mit den Totenkopfstickereien und der Neonfarbe ist mir das ganz gut gelungen, so denke ich. Rein traditionelle Dirndl überlasse ich den anderen, davon gibt es genug. Ich konzentriere mich auf andere Besonderheiten. Verbinde quasi das Traditionelle mit dem Modernen. Ich habe aber auch noch andere Modelle mit Namen wie „Safari“, “Spotlight“ oder „Gala“, das letztere ist dann auch für ganz besondere Anlässe geeignet.

Was bedeutet es dir auf der Bühne zu stehen?

Die Bühne und die Musik sind mein Zuhause. Ich bin zwar heute noch - bevor ich da raus gehe - extrem aufgeregt und nervös, aber wenn ich dann oben bin ist das weg und ich freue mich bei meinen Fans zu sein. Ich mache seit vielen Jahren rund 300 Live-Shows im Jahr, das schafft man nur wenn einem diese Arbeit wirklich Spaß macht. Mittlerweile mache ich auch immer mehr Konzerte mit meiner 11-köpfigen Band. Wir sind in ganz Europa unterwegs. Dabei stehe ich auch in Stadien oder bei Open Airs vor 5.000  bis zu 50.000 Zuschauern auf der Bühne, ich liebe aber die Nähe zu meinen Fans, deshalb mache ich auch immer noch kleinere Events wo noch Smalltalk möglich ist. Ich finde es sehr wichtig immer wieder meinen Fans nah zu sein, denn immerhin waren sie mitverantwortlich und haben mich unterstützt und da hingebracht, wo ich heute bin.

Mallorca ist durch deine Auftritte sicherlich zu deiner zweiten Heimat geworden. Was ist das Besondere an dieser Insel?

Mallorca war der Startschuss für meine Karriere über die österreichische Grenze hinaus. Seit 13 Jahren trete ich nun jede Sommersaison regelmäßig auf. Habe als einzige Frau da solange durchgehalten, ich habe da sehr viele Fans. Mallorca ist aber trotzdem mittlerweile im Vergleich nur ein kleiner Teil meiner Auftritte, die ich jährlich absolviere. Es ist eine sehr schöne Insel und in der Tat ist es für mich wie eine zweite Heimat geworden. Hier ziehe ich mich in unser Haus zurück, wenn ich mal abschalten will. Fernab von jedem Trubel. Diese Insel hat so viele Facetten und schöne Plätze, eine Reise hierher lohnt sich immer. Es gibt viel mehr zu sehen, als nur den Ballermann, der aber zweifellos dazu gehört.

Ist es schwierig von leicht oder schwer angetrunkenen Personen akzeptiert zu werden und diese in Stimmung zu bringen?

Ich habe auf Mallorca in den 13 Jahren keine negativen Erfahrungen bei meinen Auftritten mit Betrunkenen gemacht. Wo gefeiert wird, da wird auch getrunken. Wenn ich davon ausgehe, dass mal 2 von 2.000 etwas aus der Rolle fallen, dann zähle ich das gar nicht. Natürlich sind um 2 Uhr morgens nicht alle nüchtern aber die meisten wissen sich zu benehmen, sind auf Urlaub da und wollen einfach nur Spaß haben. Das Publikum kann schon auch gnadenlos sein,  ich habe schon erlebt, wie im „Bierkönig“ Eiswürfel auf Künstler geflogen sind. Mir selbst ist das nie passiert. Ich glaube aber auch da ist es so wie bei dem Sprichwort „Wie man in den Wald hineinschreit, so schallt es auch zurück“. Man sollte sich selbst nicht zu wichtig nehmen, für seine Fans da sein, dann ist das alles super und mit den richtigen Songs bekommt man sie dann auch richtig in Stimmung. Ich starte auf Mallorca immer mit meinem Hit „1000 Träume weit-Tornero“, seit ich 2009 diesen neuen deutschen Text  zu dem Welthit „Tornero“ geschrieben, neu aufgenommen und veröffentlicht habe. Er ist ein Dauerbrenner! Ich hatte ihn damals live präsentiert und es war auf Anhieb ein Knaller, der bis heute auch zigmal von anderen Künstlern in meiner Version kopiert wurde. Die Leute steigen da bei den Ooh-Chören sofort mit ein.

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Gibt es für dich Vorbilder in der Branche?

Ja, die gibt es. Ich finde zum Beispiel den Weg und die Karriere von Peter Maffay und Udo Jürgens vorbildlich und bemerkenswert. Auch Wolfgang Petry hat unglaubliches in der Schlagerbranche bewegt und erreicht. Alleine diese Künstler beweisen wie eng doch Schlager, Party & rockige Musik beisammen liegen, es ist in der Breite das gleiche Publikum. Heute sind die Zeiten ein wenig anders, aber gerade in der Musik ist vieles möglich. Auch ich habe Rocksongs in meinem Liverepertoire, auch meine ganzen Songs haben viele eingespielte Gitarrenelemente. Ich mag diese Mischung aus dem modernen Popschlagersound mit rockigen Gitarren. Heute laufen auf Partys - als absolute Knaller- eben auch Songs von Udo Jürgens. Damals hat er sicher beim Schreiben von „Aber bitte mit Sahne“ nicht daran gedacht das dies so ein riesen Partyhit wird.

Antonia aus Tirol

Seit wann träumst du von der „großen Karriere“, wann und wo begann dein Weg nach oben?

Ich habe als Kind schon davon geträumt auf der Bühne zu stehen. Stand damals immer in meinem Zimmer mit der Haarbürste als Mikrofon vorm Spiegel und habe zu meinen Lieblingssongs getanzt und gesungen. Habe immer auch mit meinem Papa gesungen. Ich hab dann mit 16 Jahren das erste Mal in einer Musikgruppe als Sängerin mitgewirkt, das war aber eher regional. 1999 war dann der Durchbruch gemeinsam mit DJ Ötzi und dem Nr.1-Hit „Anton aus Tirol“. Von da an ging es dann stetig bergauf.  Kurz danach bekam ich die Chance meine erste Solo CD aufzunehmen. Das war dann die weibliche Antwort auf den „Anton“, die „Antonia“ mit „Ich bin viel schöner“. Das war dann meine erste Solosingle in den Charts. Alles was danach kam war natürlich harte Arbeit, denn das war die Zeit wo man sich in der Branche festigen muss. Ich denke ich habe das ganz gut geschafft, habe mich immer schon auf das Livegeschäft konzentriert, mit rund 300 Liveshows jährlich und Vorbuchungen schon bis 2016. Ich kann und will mich nicht beklagen. Ich lebe meinen Traum und kann sehr gut davon leben. Man muss auch viele Opfer bringen, muss viel einstecken. Ein Leben in der Öffentlichkeit muss man auch lernen. Die Musik und die Bühne sind mein Leben, ich mache das mit echter Leidenschaft, es macht mir einfach Spaß. Meine Fans merken das.

Privat hast du mit deinem Lebensgefährten Peter Schutti den Verein „Wunschengel” gegründet. Dieser Verein soll krebskranke Kinder und Erwachsene unterstützen, die durch ihre Krankheit in Not geraten sind. Auch dein Lebensgefährte Peter Schutti kämpfte selbst gegen seine Lymphknotenkrebserkrankung. Erzählst du unseren SCHLAGERportal.com-Lesern mehr über „Wunschengel“ und wie auch wir helfen können?!  

Das ist so ein Kapitel wo es mir heute noch kalt den Rücken runter läuft. Ich musste in Bezug auf dieses einschneidende Erlebnis so viel lernen. Ich hätte damals nie gedacht, dass ich überhaupt im Stande bin das alles durchzustehen. Da Peter auch mein Produzent und Manager ist, hat das dann einfach auf alles Einfluss genommen. Peter hatte sich nach der Diagnose für alternative Behandlungsmethoden entschieden. Niemand in der Familie - auch nicht ich - konnte das verstehen. Er hat aber immer zu mir gesagt „Wenn du mir vertraust und mir hilfst, dann schaffen wir das“. Ich habe es einfach getan. Wir informierten uns über alles was es so an Möglichkeiten gab. Jahrelang kämpften wir. Es war ein ständiges auf und ab. Ich war oft an meinen Grenzen, aber Peter hat so eine enorme Willenskraft. Er hat immer das positive Ziel vor Augen gehabt. Nichts und niemand konnten ihn davon abbringen. Am Ende hat er Recht behalten. Heute geht es ihm gut und er ist gesund. Das war der Grund warum die Idee zum Verein „Wunschengel“ entstand. Wir haben so viel an Erfahrungen in der Zeit gesammelt. Diese möchten wir mit diesem Verein kanalisieren und strukturieren. „Wunschengel“ soll eine Informationsplattform sein, die Kontakte zu Menschen, Ärzten, Medizinern, Heilpraktikern und Spezialisten herstellt, die sowohl ihre Erfahrungen mit der Schul- wie auch Alternativmedizin in Bezug auf eine Krebserkrankung gemacht haben. Eine Anlaufstelle für betroffenen Menschen damit sie sich unabhängig informieren und danach eine Entscheidung treffen können. Das Ganze ist nicht so einfach und bedarf einer guten Vorbereitung, deshalb wird es zum Ende diesen Jahres zu einer Veränderung in Form einer Kooperation von uns mit einem großen bestehenden Verein geben, wo man dann direkte Ansprechpartner mit langjähriger Erfahrung hat. Ich werde dann dafür werben und in weiterer Folge für betroffene Menschen auch Geld sammeln, denn ich weiß wie sehr auch das familiäre Umfeld unter solchen Umständen leidet und an ihre Grenzen kommt.

Wie entspannst du, wenn du die Zeit dazu hast, am besten?

Ich habe gelernt auch im Hotel zu entspannen. Wenn die Tür zugeht, befinde ich mich in meiner kleinen privaten Welt. Da lasse ich dann auf verschiedenste Weise meine Seele baumeln. Brauche da dann keine Action, sondern suche eher die Ruhe. Das ist privat dann meistens so, ob jetzt in meinem Zuhause in Deutschland oder auf Mallorca. Wenn es die Zeit zulässt, dann besuche ich meine Familie oder entspanne auch mal in meiner Heimat in den Tiroler Bergen. In den letzten Jahren war das leider selten und immer nur stundenweise, aber auch das hilft mir dann schon sehr.

Wann dürfen wir auf ein neues Album von dir hoffen?

Mein neues Album ist in Arbeit und wird noch im Spätsommer oder Herbst erscheinen. Aufgrund meiner vielen Livetermine bin ich mit dem Einsingen im Studio nicht nachgekommen. So wurde es jetzt vom Frühsommer auf den Herbst verschoben. Der Name steht leider noch nicht endgültig fest, aber eingesungen habe ich jetzt alles. Lasst euch überraschen!

Quelle: Schlagerportal.com/CK
Foto: Schlagerportal.com/CK

 

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