20.10.2015 11:49:59

Lanny Lanner lebt seinen Song: Respekt!

Lanny Lanner
Foto: 
Schlagerportal.com

 

Lanny Lanner macht seit 20 Jahren Musik. In New York sammelte der Musiker Erfahrung und etablierte sich in der New Yorker Cub-Szene. Nach seiner Rückkehr schreibt Lanny Lanner an seinen ersten deutschsprachigen Songs. Titel wie "Respekt", "Kopf oder Zahl" oder "I trag di ham" entstehen. Aber nicht nur für sich sondern auch für seine Ehefrau Stefanie Hertel schreibt Lanny Songs – "Dirndlrock" wird zu einem absoluten Erfolgstitel. SCHLAGERportal hat mit dem überaus sympathischen Musiker über seine Songs, Dialekt und Respekt gesprochen.

 

Lanny Lanner

 

Deine Songs schreibst du selbst – wie kommst es zu deinen Songtexten?

Früher war es halt die Aufgabe des Austropop Geschichten zu erzählen und in Amerika ist es jetzt der moderne Country, der ja nicht mehr vergleichbar ist mit der Musik den die meisten Menschen immer noch mit Country assoziieren. Dort werden auch immer Geschichten erzählt! Deshalb ist das ein Musikstil der mir sehr viel Freude bereitet. Für mich war der Austropop sehr wichtig - ob das Falco war oder Fendrich, STS oder Peter Cornelius - und gleichzeitig die modernen Superstars aus Amerika aus Nashville, die das zur Perfektion betreiben, das Geschichten erzählen. Für mich ist das ein ganz natürlicher Prozess - wenn ich einen Song schreibe, dann greife ich den nicht immer 100 %ig authentisch aus meinem Leben, aber ich greife ihn definitiv aus dem Leben. Und sehr oft schon auch mit einer Beziehung zum eigenen Leben, aber man darf natürlich nicht den Fehler machen und meine Lieder anhören und glauben, dass jedes Wort eine autobiografische Darstellung von mir selbst ist, ist es einfach nicht. Aber ich finde mich in vielen Liedern schon ganz wirklich wieder.

 

 

Lanny Lanner: "Respekt" ist eine Hommage an den Austropop

 

Du hast in deiner Karriere ja nicht immer Lieder in deiner Muttersprache geschrieben, warum schreibst du jetzt in deutscher Sprache?

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In meiner Zeit in Amerika hätte ich mir überhaupt nie vorstellen können jemals ein deutsches Lied zu schreiben. Ich hätte es mir auch nicht zugetraut und habe mich in den englischen Texten wohler gefühlt. Weil ich gewusst habe, so wie ich mich ausdrücken möchte ist das im Englischen kein Problem. Im Englischen darf man sagen: ´Ich liebe dich´, ´Du bist die Schönste, du bist die Größte für mich´, ´Die Welt ist wunderschön´ - das durfte man im Englischen auch schon vor 20 Jahren sagen ohne, dass man sofort einen Genre-Stempel aufs Hirn gedrückt bekommen hat. Zu der Zeit wo ich nach Amerika gegangen bin, habe ich schon sehr stark das Gefühl gehabt, dass man sehr vorsichtig mit der deutschen Sprache umgehen muss, um nicht sofort in irgendeine Schublade gestopft zu werden. Seit ich wieder zurück bin von Amerika, habe ich ganz einfach die Erfahrung gemacht, dass ganz viele meine deutschen Texte super gefunden haben. Das hat mich bestärkt weiter diesen Weg zu gehen und ich für mich den Schluss gefunden habe: ich kann deutsche Texte schreiben und darf trotzdem Rock und Pop Musik machen. Plötzlich sind viele Leute, die mich mit meinen englischen Liedern schon gekannt haben, zu mir gekommen und haben gesagt: ´Lanny was du in deiner Zeit in New York gemacht hast, das war alles super aber jetzt verstehen wir dich´ - und das war für mich eine ganz neue Erfahrung. Plötzlich haben die Leute gesagt: ´Du schreibst so tolle Texte, das ist uns früher nie aufgefallen.´

Du singst jetzt sogar im Dialekt!

Irgendwann kam der Moment, wo ich mir vorgenommen habe, einmal in meinem Leben einen Song zu schreiben der eine Hommage an den Austropop der 80er ist. Ich habe dann im brachialsten Austropop Dialekt meinen Song ´Respekt´ komponiert. Der ist auch so aus mir rausgekommen, genau in dem Sound wie ich ihn dann auch aufgenommen habe. Der Dialekt im Austropop ist ja ein ganz spezieller. Ich habe für mich jetzt einen Sound gefunden in dem ich mich auch total wohlfühle, für mich auch authentisch ist und ´I trag di ham' war so der erste Song der in dem Dialekt-Sound komponiert worden ist.

 

Lanny Lanner

 

Lanny Lanner:  Ich bin ein leidenschaftlicher Cowboy

 

Ob jetzt hier beim Interview oder bei einem deiner Auftritte – du gibst immer ein stimmiges Bild ab.

Danke, ich bin auch absolut authentisch so wie du mich gerade siehst. Ich schaue auch immer so aus, ich habe zwar nicht immer meinen Hut auf (lacht). Aber so wie ich da jetzt sitze, das ist mein tägliches Gewand, ich kleide mich nicht anders. Ich bin ein leidenschaftlicher Cowboy, ich komme leider nicht mehr zum Reiten, weil ich keine Zeit habe, aber wenn ich irgendwo ein Pferd sehe mit einem Westernsattel dann bin ich drauf.

Vom letzten Album deiner Frau Stefanie Hertel hast du auch einige Titel geschrieben, darunter "Dirndlrock", wie hat sich das ergeben?

Mein Sinn war es einen Song zu schreiben der den Titel "Dirndlrock" trägt, weil der ist ihr eingefallen. Für mich war wichtig diese Grätsche zu schaffen und gleichzeitig das Genre ein bisschen auf die Schippe zu nehmen - mit einem Smile. Das ist ja auch etwas das uns so verbindet, dass die Musik wieder handgemacht wird, echt ist. Wenn die Musik qualitativ hochwertig und handgemacht ist, dann kann man sich respektierten egal in welchem Genre sie stattfindet. Weil Qualität kann man nur respektieren – immer.

Quelle: Schlagerportal
Fotos: Schlagerportal.com

 

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