03.07.2013 07:00:56

Margot Hellwig: Ich kenne Florian Silbereisen seit er ein kleiner Bub war!

Margot Hellwig
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Pressefoto Margot Hellwig

Mit über 800 eingesungenen Liedern in über 40 Jahren und vielen, vielen Auszeichnungen, wie mehrerer goldener Schallplatten, dem Ehren-Bambi oder der Hermann-Löns-Medaille in Platin, kann man diese Frau getrost als „Grande Dame der Volksmusik“ bezeichnen, auch wenn sie dies, ob ihrer Bescheidenheit sicherlich nie selbst über sich sagen würde: Margot Hellwig!

Margot Hellwig zählt seit vielen Jahren zu den vielseitigsten und erfolgreichsten Sängerinnen in der volkstümlichen Musik. Sie versteht es, ihr Publikum mit ihrer Ausstrahlung, ihrer Natürlichkeit und ihrer einmaligen Stimme zu begeistern. Ob Jodler, Volkslied, Schlager, Evergreen, Musical oder auch Klassisches, Margot Hellwig fühlt sich in jeder Musiksparte zu Hause. Gerade diese Offenheit und Ehrlichkeit zu sich selbst und der Musik ist ein kleiner Teil des Erfolgsgeheimnisses von Margot Hellwig. Exklusiv für das Online-Musikmagazin SCHLAGERportal.com sprach die heute 71-jährige über die „heile Welt der Volksmusik“, ihr Verhältnis zu Florian Silbereisen und die Wünsche an ihre verstorbene Mutter.

 

Margot und Maria Hellwig, Florian Silbereisen

Margot Hellwig - das Interview

Liebe Margot, schön, dass du dir die Zeit genommen hast für SCHLAGERportal.com und deine Fans. Wie geht es dir im Moment? Wie geht es deinem Mann?

Danke der Nachfrage. Mir geht es glücklicherweise gut und meiner Familie auch.

Nach der tollen Tournee im letzten Jahr mit Florian Silbereisen hast du deinen Rücktritt von der großen Showbühne erklärt, wirst nur noch hier und da regional präsent sein. Mal ehrlich, hast du es schon bereut nicht mehr auf Tournee zu gehen?

Alles hat seine Zeit. Die letzte Tournee war ein Glanzpunkt in meiner beruflichen Laufbahn. Und wenn es am Schönsten ist, dann soll man bekanntermaßen ja aufhören. Mich freuen jetzt die Einzelauftritte, weil ich dann nicht so lange von zu Hause weg bin.

Apropos Florian Silbereisen. Du und auch die Mama, so hast du in einer seiner Shows einmal angedeutet, mochten und mögen ihn sehr. Was ist das besondere für dich an Florian?

Wir kennen den Florian seit er ein kleiner Bub war. Mami hat sofort sein großes Talent erkannt. Wichtig ist für mich aber, dass er trotz seines Erfolges immer ein liebenswerter und bescheidener Mensch geblieben ist. Bei seinen spontanen Besuchen bei Mami oder mir hatte er immer seine Harmonika dabei. Gerne denke ich an diese fröhlichen Stunden zurück.

Florian Silbereisen steht sicherlich für die „neue Generation“ der volkstümlichen Unterhaltung, so wie Andreas Gabalier oder die jungen Zillertaler. Was glaubst du, war es früher einfacher volkstümliche Musik zu machen? Ist ursprüngliche Volksmusik vielleicht schon nicht mehr aktuell und nur „Heile-Welt-Musik“?

Früher war der Erfolgsdruck nicht so groß. Es war gemütlicher und man war nicht so abhängig von Auftritten im Fernsehen. Volksmusik ist moderner denn je. Es gibt die traditionelle Volksmusik, also das Kulturgut, es gibt volkstümliche Unterhaltungsmusik und junge Gruppierungen, die in bunter Vielfalt Volksmusik interpretieren. Die sogenannte „heile Welt“ ist nur ein Schlagwort, das sich leider eingeprägt hat, aber den unterschiedlichsten Darbietungen bestimmt nicht gerecht wird.

Heino, ebenfalls ein „alter Hase“ in der Branche, hat nun mit dem Album „Mit freundlichen Grüßen“ einen neuen Weg eingeschlagen und Musik der heutigen Generation in seinem eigenen Stil neu aufgelegt. Wie gefällt dir seine Art der Interpretation? Könntest du dir auch vorstellen aktuelle Musik volkstümlich einzusingen?

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Heino ist immer für eine Überraschung gut (lacht). Seine Stimme klingt immer noch perfekt und seine große Bühnenerfahrung erlaubt ihm auch musikalische Ausflüge in andere Sparten. Ich wünsche ihm weiterhin viel Erfolg. Für mich wäre das nichts.

In vielen Castingformaten, wie z.B. „Deutschland sucht den Superstar“ wagen sich junge Talente auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Guckst du solche Formate und was haltest du von ihnen?

Sicher bieten solche Formate für begabte junge Menschen eine Plattform auf der sie sich vorstellen können. Man sollte sie aber behutsam und menschenfreundlich beurteilen. Abfällige Kommentare in der Öffentlichkeit können einen bleibenden seelischen Knacks verursachen. Das ist die Sache nicht wert!

Was rätst du jungen Talenten, die unbedingt berühmt werden möchten?

Unbedingt erst einmal einen guten bürgerlichen Beruf erlernen, damit man festen Boden unter den Füßen hat. Große Talente können sich dann immer noch selbst verwirklichen.

Du hast unzählig viele Lieder in deinem langen Künstlerleben gesungen, solo und im Duett mit deiner lieben Mutter. Gibt es „DAS“ Lieblingslied der Margot Hellwig, mit dem du vielleicht auch einen besonderen Moment verbindest?

Wir haben viele schöne Lieder gesungen, die uns durch das Leben begleitet haben. Ein spezielles Lied wäre vielleicht der „Kaiser von Tirol“.

Maria, deine Mutter, ist nun seit gut zwei Jahren nicht mehr unter uns. Wir alle vermissen sie schmerzlich. Wenn du ihr nun noch etwas Persönliches mit auf den Weg geben könntest, was wäre das?

Ich würde ihr meinen Dank mitgeben. Und den Dank unzähliger Menschen, denen sie durch ihr Persönlichkeit, ihre Stimme und ihre Fröhlichkeit unvergesslich schöne Stunden geschenkt hat.

Der Sommer steht ins Haus. Auf was freust du dich hier ganz besonders?

Ganz klar: auf Wanderungen mit meiner Familie und unserem Hund Leni.

Alles, alles Liebe und Gute, vor allen Dingen Gesundheit für dich. Es war toll wieder mit dir zu plaudern.

Vielen Dank auch. Ich wünsche Euch eine erfolgreiche Zeit und sonnige Stunden.

Quelle: Schlagerportal.com/CK
Foto: Pressefoto Margot Hellwig und Schlagerportal.com

 

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