03.05.2017 07:00:00

Saso Avsenik im Interview: Tracht ist unsere Kultur!

Saso Avsenik und seine Oberkrainer
Foto: 
Schlagerportal.com/M. Hintz

Saso Avsenik spricht im Interview mit SCHLAGERportal über das Besondere der Oberkrainer Musik, über Großvater Slavko oder das charakteristische der Oberkrainer Tracht. Saso Avsenik wurde die Musik in die Wiege gelegt, die Leidenschaft und die Liebe zur Oberkainer Musik spürt der Zuhörer bei ihm mit jedem Ton. Sein Großvater Slavko Avsenik gilt als Begründer der Oberkrainer Musik - das Trompeten-Echo war im Musikantenstadl mit Karl Moik die Erkennungsmelodie. Enkel Saso Avsenik ist in große Fußstapfen getreten, füllt diese aber mit seinen Oberkrainern perfekt aus. Und der Erfolg zeigt es: gerade wurden Saso Avsenik & seine Okerkrainer für ihre CD „Überraschungsklänge“ mit einem Gold-Award ausgezeichnet.

Saso, du kommst aus einer sehr bekannten Musiker-Familie -  war für dich immer schon klar, dass du auch Musik machen möchtest?

Gar nicht! Wenn ich meinen Opa Slavko und meinen Vater gesehen habe, habe ich mir gedacht: „Wenn du Musiker sein möchtest, musst du etwas besonders haben.“ Die haben jeden Tag mit solcher Leidenschaft gespielt und komponiert - da hat man gemerkt, das ist nicht Beruf, das ist Leben. Aufstehen, Musik machen, Radio hören, Fernsehen schauen – immer alles mit Musik. Ich habe ja Tourismus studiert, weil ich habe mir gedacht: „Für die Musik musst du bestimmt sein“. Aber ich war trotzdem Fan der Oberkrainer Musik und habe nebenbei Akkordeon gespielt. Ich habe einige Kollegen zusammengebastelt, sodass wir Opa seine Stücke nach der Schule gespielt haben. Dann haben wir eine Einladung bekommen, dass wir das Projekt „Enkel spielt Opa seine Lieder“ machen. Dann sind wir zum Stadl gekommen –  und seit dem Moment sind wir Berufsmusiker. Letztes Jahr war unser Rekord – 2016 haben wir 180 Termine gespielt.

Saso Avsenik: Oberkainer Musik ist immer handgemacht!

Die Oberkrainer Musik hat viele Fans – was ist typisch bei dieser Musik?

Ganz typisch ist, es ist immer handgemacht! D.h. bei unseren Konzerten gibt es keine Sachen die im Voraus aufgenommen wurden. Die Leute sehen immer eine Show, die man nicht wiederholen kann. Es passiert nie das gleiche! Manchmal machst du einen Fehler oder du spielst irgend etwas ein bisschen anders - das was du in diesem Raum siehst, ist nur für dieses Publikum gemacht - das ist das Erste. Das Zweite: es ist eine zeitlose Musik. So wie ein Jazz-Standard Trio zeitlos ist.

Aber nicht nur eure Musik ist sehr charakteristisch, auch eure Tracht – kannst du dazu ein bisschen was sagen?

Die Tracht ist unsere Kultur - das gehört zu unserer Identität, zu unserer Geschichte. Das sind einmal die Stiefel, die Lederhose, die schwarze Weste mit den kleinen Rosen, weißes Hemd. Wenn ich sie anziehe weiß ich, ich bin Teil von etwas Besonderem. Es ist Tradition, wenn man das sieht, weiß man auch schon welchen Klang man dann hört. Aber die Musik ist offen, man spielt neue Sachen und alte und wie gesagt moderne oder klassische. Bei der letzten Tournee haben wir Robert Stolz gespielt. So wie ein Andre Rieu Weltmusik spielt in seinem Sound, spielen wir im Oberkrainer Sound.

Saso Avsenik lernte viel von seinem Großvater Slavko!

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Dein Großvater Slavko Avsenik, er ist ja leider schon verstorben, ist eine Legende und gilt als Begründer der Oberkrainer Musik – wieviel hast du von ihm gelernt?

Eigentlich alles! Ich finde es aber schade, dass ich noch immer zu wenig gelernt habe. Weil wenn man ihn kopieren möchte - glaube ich - ist ein Leben zu kurz. Er hat das mitgebracht! Weil wie er 23, 24 Jahre alt war, war schon immer der Stil bei ihm dabei. Ich muss das immer von Platten abhören, wie er gespielt hat. Diese Genauigkeit, dieser Perfektionismus auch durch seinen Bruder - man hört Opa Slavko war die Seele von dieser Musik und sein Bruder hat Musik studiert und hat alles akademisch zusammen verpackt für diese Besetzung mit Trompete, Klarinette. Mit dem Akkordeon was Opa spielte, kommt auch diese Slowenische Seele, diese Oberkrainer Seele, heraus.

Saso Avsenik über den Musikantenstadl

2009 hattest du als Saso Avsenik & seine Oberkrainer deinen 1. TV Auftritt bei Andy Borg im Musikantenstadl – findest du es schade, dass es den Stadl nicht mehr gibt?

Das war mein 1. Auftritt in Deutschland – Passau! Natürlich, vor allem auch in so einem alten Format wie es früher war. Früher war Musikantenstadl mit Musikanten, jetzt zum Schluss war es mit Schlager. Wir haben nichts gehen Schlager, aber es ist jetzt eine Zeit wo wir Multikulti sind und es ist auch gut für uns. Ich sehe das als Vorteil, wenn ich in eine Sendung gehe wo wir alle offen sind – wir zeigen den anderen was wir machen und die anderen zeigen was sie machen.

Was gibt es 2017 alles bei Saso Avsenik & seine Oberkrainer – auf was dürfen sich eure Fans freuen?

Es kommt eine neue Platte! Im Unterschied zu den anderen, wurde auch von mir ein bisschen komponiert. Früher habe ich immer neue Kompositionen von Opa Slavko gespielt und jetzt komponieren meiner Vater und ich. Im Winter planen wir eine Weihnachtstournee, dazu auch eine Platte.

Quelle: Schlagerportal
Foto: Schlagerportal.com/M Hintz

 

 

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