19.02.2022 16:29:56

Münchner Zwietracht: Wir versuchen uns immer wieder neu zu erfinden!

Münchner Zwietracht
Foto: 
Max Louis Köbele

Die Münchner Zwietracht feiert 30-jähriges Bühnenjubiläum, dazu hat die erfolgreiche Band mit "30 Jahre heiße Feste" auch ein neues Album veröffentlicht. In den letzten Jahren hat die Münchner Zwietracht unglaublich viel erlebt, so waren sie z.B. mit Rudolph Moshammer beim ESC, boten beim Musikantenstadl und bei "Wenn die Musi spielt" großartige Auftritte, konnten aber auch bei unzähligen Oktoberfesten rund um den Erdball für beste Wiesn-Stimmung sorgen. SCHLAGERportal hat mit den Münchner Zwietracht Urgesteinen Wolfgang und Andi ein ausführliches Interview geführt, wo auf 3 super erfolgreiche Jahrzehnte zurückgeblickt wurde.

30 Jahre Münchner Zwietracht ist ein besonderes Jubiläum, das gelingt nicht viele Bands. Wie habt ihr es geschafft über all die Jahre so beständig zu bleiben?

Wolfgang: Wir haben von Anfang an versucht außergewöhnlich zu sein. Das war nicht nur die Musik - brasilianische Elemente mit bayrischen Texten - sondern auch die Bühnenbekleidung. Wir mischten als erste Künstler bayrische Tracht mit Hawaiihemden, oder ließen uns bunte Trachtenanzüge schneidern und trugen dazu Haferlschuhe in grün, rot oder blau. Der Name Zwietracht bedeutet ja nicht das Gegenteil von Eintracht, sondern 2 Trachten, 2 Kulturen und dies gab uns immer die Möglichkeit von Anfang an anders zu sein als alle anderen. Dies gefiel auch Karl Moik, dem Erfinder des Musikantenstadls so gut, dass er uns sehr unterstützt hat. So konnten wir mit dem Stadl zweimal auf große Tournee gehen, waren schnell international unterwegs, z.B. in Brasilien, USA, Mexiko, Südkorea - wir waren mit Rudolph Moshammer beim ESC und hatten einen richtigen Hit mit "Moos hamma". Wir bekamen einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde - für drei Teilnahmen an Grand Prixs innerhalb 9 Monaten. Wir mischen folkloristische Elemente aus der ganzen Welt in unsere Liveshow und versuchen uns immer wieder neu zu erfinden. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf Qualität sowohl musikalisch als auch technisch. Und wir sind einfach immer noch mit großer Leidenschaft und Freude dabei.

Münchner Zwietracht kann auf zahlreiche Highlights zurückblicken!

An welche 3 Highlights aus eurer Karriere erinnert ihr euch besonders gerne?

Andi: Da gibt es sehr viel, allerdings denke ich gerne an 3 Highlights. Zum einen die Zeit zusammen mit Rudolph Moshammer. Wir hatten damals zwei Songs mit ihm aufgenommen, "Moos Hamma" und "Teilt Freud und Leid". Das war eine wunderschöne Zeit in der wir gemeinsam sehr viel erlebt haben, zahlreiche TV Shows und auch live extrem viel unterwegs gewesen. Dann erinnere ich mich gerne an 2010, als wir zum Oktoberfest im Hippodrom die "Wetten dass..?" Außenwette hatten. Michelle Hunziker musste mit uns auf der Bühne das Zelt rocken und gemeinsam singen. Wir hatten eine Live-Schalte in die Halle zu Thomas Gottschalk. Was sicherlich zu den schönsten Momenten gehört, ist bzw. war unser Live-Konzert direkt am Strand von Acapulco zusammen mit den Mexicanern.

Die Münchner Zwietracht ist bekannt für ihre gute Stimmung bei ihren Auftritten. Wie gelingt euch das immer wieder, was ist euer Erfolgsgeheimnis?

Wolfgang: Wir spielen unsere Musik mit großer Freude, Begeisterung und Leidenschaft. Dieser Funke springt bei unseren Konzerten auf das Publikum über, so dass jeder am Ende mit lachendem Gesicht dasteht und für diesen Moment seinen Alltag vergessen hat.

In 30 Jahren hat die Münchner Zwietracht so einiges erlebt!

Bitte erzählt uns ausführlich von eurem lustigsten oder peinlichsten Auftritt in 30 Jahren Münchner Zwietracht!

Andi: Es gibt tatsächlich keinen peinlichsten für mich, allerdings kann man vielleicht einen Moment als lustigsten und peinlichsten gleichstellen. Es kam zur uns auf die Bühne im Hippodrom zum Oktoberfest Lou Bega, ganz spontan. Er sang natürlich "Mambo No. 5", allerdings hatten wir uns vorher nicht abgesprochen, also welche Tonart, Ablauf etc.! Er zählte einfach ein und los ging es. Wir wussten nicht was er singt und er wusste nicht was wir spielen. Es war ein einziges Chaos. Aufhören oder nicht aufhören. Es ging weiter und weiter. Völlig daneben und falsch. Wir waren am Anfang total versteinert und jeder von uns suchte in Gedanken das Weite, allerdings war es dann wieder so lustig, dass wir vor lauter Lachen fast nicht mehr spielen konnten. Am Ende haben wir uns wieder gefunden und es war dann trotzdem ein Riesenerfolg! (lacht)

Münchner Zwietracht

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Foto: Marcello Martorana

Heuer gab es auch eine Auszeichnung mit dem "Goldenen Künstlermagazin" als Künstler des Jahres 2022, was bedeutet euch so eine Auszeichnung?

Andi: Wir waren natürlich sehr überrascht über diese Auszeichnung und haben uns natürlich sehr darüber gefreut und fühlen uns auch sehr geehrt. Noch dazu haben wir ja 2022 unser 30-jähriges Bestehen! Da schaut man schon sehr stolz auf die letzten 30 Jahre zurück. In diesem Zusammenhang freut uns und bedeutet uns diese Auszeichnung sehr viel. 30 Jahre erfolgreich durchhalten ist nicht alltäglich.

Das sind die neuen Bandmitglieder der Münchner Zwietracht!

In den letzten Monaten gab es einige Neubesetzungen in der Band, habt ihr euch jetzt wieder als musikalische Einheit gefunden? Und vielleicht kannst du die neuen Bandmitglieder und ihr musikalisches Können kurz vorstellen!

Wolfgang:  Gleich drei neue Musiker einzugliedern ist zugleich eine Herausforderung, aber auch eine positive Entwicklung mit neuen Ideen und frischem Wind der Neuzugänge. Das haben wir geschafft! Wir haben uns nicht nur als musikalische Einheit gefunden, sondern sind innerhalb eines Jahres bereits gute Freunde geworden, die sich in jeder Hinsicht aufeinander verlassen können. Als erstes kam der junge Sänger und Gitarrist Chris Furtner. Das war schon im Herbst 2020. Ihn habe ich in einer Musikkneipe singen gehört. Chris war schon als Begleitmusiker bei Andreas Gabalier und ist in einer musikalischen Familie aufgewachsen. Er hat von Anfang an den Spirit der Zwietracht verstanden. Es macht riesig Spaß mit ihm auf der Bühne zu stehen. Dann kam Peter Lautenschlager am Schlagzeug im Frühjahr 2021. Interessanterweise habe ich ihn ebenfalls in der gleichen Musik Bar spielen gehört wie Chris Furtner. Er kommt eigentlich aus der Münchner Rockszene, das macht unser Liveprogramm härter und intensiver. Er ist obendrein ein witziger und humorvoller Entertainer, was wir sehr gut gebrauchen können. Im Frühjahr 2021 kam dann noch Danny Klupp an der Sologitarre. Er kam auf Empfehlung eines befreundeten Musikers zur Band. Auch er kommt aus der Rockmusik. Alle drei sind wunderbare Kollegen und es macht große Freude mit ihnen und uns allen zu musizieren.

Mit "30 Jahre heiße Feste" feiert die Münchner Zweitracht Bühnenjubiläum!

Euer aktuelles Album "30 Jahre heiße Feste" ist eine große Münchner Zwietracht Party mit Coverversionen aber auch eigenen Songs an denen Wolfgang mitgeschrieben hat. Welche Songs spielt ihr lieber, die eigenen oder Covers?

Wolfgang: Wir haben uns große Mühe gemacht die Titel des Albums zusammenzustellen. Natürlich darf unser größter Hit "Juche auf der hohen Alm" nicht fehlen. Dazu die Neukomposition "Fiesta Caliente im Englischen Garten" die erste Singleauskoppelung plus witzigem Video. Dieser Titel soll auch ein bisschen an unsere Freude mit südamerikanischer Musik erinnern. Ebenfalls die Neukomposition "Münchner Madl ". Diese konnte man aus bekannten Gründen in der letzten Zeit weniger sehen, also dann halt akustisch. Ein schöner Titel – genauso schön wie die Madl. Dann fanden wir, dass die 90iger-Jahre Titel der Schürzenjäger sehr gut zu uns passen. Und so haben wir ein paar davon neu aufgenommen. "Bald geht die Sonne auf" ein altes russisches Volkslied mit neuem Text von Mark Bender. "Die Böhmische Liebe" als Beatversion. Mit den beiden Titeln "Bleimado" und "Juche, der Sound der Berge" erinnern wir musikalisch an die Anfangszeit der Münchner Zwietracht an das erste legendäre blaue Album, das den Startschuss vor dreißig Jahren gab. Mit "Weils nacher Zeit is" ein wunderschöner emotionaler letzter Titel auf dem Album. Ich bin der Ansicht dies ist eines unserer besten Alben. Live spielen wir beides gerne. Sowohl Coverversionen als auch die eigenen Stücke. Es muss halt insgesamt alles gut zusammen passen bei einer 4 Stunden Show. Da legen wir großen Wert darauf.

Ihr seid neben unzähligen Oktoberfesten und Wiesn-Partys auch schon in Las Vegas und in vielen anderen Ländern aufgetreten oder auch im TV beim Musikantenstadl, Fernsehgarten, "Wenn die Musi spielt" und vielen andere TV-Shows. Welcher Auftritt fehlt euch noch auf eurer Bucketlist und warum?

Andi:  Ja, es waren in den letzten 30 Jahren wirklich sehr viele TV Shows. Was uns wirklich noch auf der Liste fehlt, ist eine Sendung beim Florian Silbereisen. In seiner Oktoberfest Show konnten wir bisher aus terminlichen Gründen nicht mit dabei sein. Ich hoffe das Florian bald mit auf der Liste steht.

Es scheint so, dass ab dem Frühjahr Auftritte wieder leichter möglich sein werden, auf welche Auftritte freut ihr euch dann am meisten?

Andi: Wir freuen uns auf alle Konzerte, wenn sie hoffentlich bald wieder möglich sind. Nach 2 Jahren ohne Publikum und Bühne ist das schon ein Wahnsinn. Wir werden zu jedem Konzert das Beste geben und freuen uns, wenn wir unser Publikum, Freunde und Fans wieder bei uns haben.

Autor: Schlagerportal
Foto: Max Louis Köbele/Marcello Martorana

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