26.06.2013 07:00:30

Francine Jordi: Verliebt, geliebt ist eine Liebesgeschichte in zwei Worten!

Foto: 
Schlagerportal.com

 

Francine Jordi ist mit ihrem neuen Album zurück auf den Schlagerbühnen, "Verliebt, geliebt" ist der Titel. Mit dem Online-Musikmagazin SCHLAGERportal.com spricht Francine Jordi, zehn Monate nach ihrer Trennung von Musiker Florian Ast, über Gefühle, Enttäuschungen, ihr neues Album „Verliebt, geliebt“ und über 15 Jahre im Showgeschäft.

 

Francine Jordi

Liebe Francine - „Verliebt, geliebt“ zwei emotionale Worte für einen Albumtitel, hat Liebe in unserer Welt noch eine große Bedeutung?

Ich habe den Titel „Verliebt, geliebt“ gewählt, weil es eine Liebesgeschichte in zwei Worten ist. Erst bist Du verliebt, dann liebt man – ein Zustand, den man möglichst festhalten sollte. Aber zwischendurch geht das nicht und dann kommt „geliebt“. Liebe ist für mich die tiefste Emotion, die jemand empfinden kann. Stell Dir vor, Du bist in dieser Welt und Du darfst keine Liebe geben und Du empfängst auch keine. Ich glaube, es ist das Schlimmste, wenn man einsam ist. Man muss ja wahnsinnig traurig sein und sich einsam fühlen. Ich glaube, das ist wirklich etwas ganz Schlimmes und das wünsche ich keinem.

Du sagst das neue Album ist dein emotionalstes und persönlichstes Album überhaupt – warum?

Ich habe mein Klassik-Studium abgeschlossen, meine ganze klassische Ausbildung beendet und hatte zum ersten Mal mehr Zeit und habe sie auch genutzt, habe das erste Mal mitproduziert. Ich habe das erste Mal auch sehr viel mitkomponiert und zum ersten Mal wirklich alles entschieden, jeden Ton, jeden Buchstaben, jedes Foto habe ich abgesegnet. Es ist wirklich so, ich bin ganz tief in mich hineingegangen und habe mich gefragt, mit was für Liedern willst Du in den nächsten zehn Jahren auf der Bühne stehen? Es ist ein Spiegel von mir selbst, und es ist das erste Mal, dass ich ein bisschen die nachdenkliche Seite von mir präsentiere. Also nicht nur die Power-Jordi, die lebensfrohe, die man kennt, das gibt es natürlich auch auf dem Album, das gehört zu mir.

Du hast auf dem neuen Album Songs auch selbst geschrieben – warum gerade jetzt?

Ich habe schon früher selbst komponiert, nicht viel, aber zum Beispiel den Titel, mit dem ich beim Eurovision Song Contest  die Schweiz vertreten habe. Aber ich hatte einfach keine Zeit, bei 130 Konzerten im Jahr, all die Termine, Fernsehen, Promos, für alles ging es sich neben dem Klassik-Studium nicht aus. Dann hatte ich aber mehr Zeit, und es hat mich gereizt, ich wollte Themen vorgeben, wollte sagen, was ich möchte. Ich war einfach bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Wo schreibst du am liebsten, wann küsst dich die Muse?

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Ich könnte jetzt hier sitzen, mir fiele was ein und dann würde ich sofort mit meinem Team zusammensitzen und arbeiten wollen. Es ist echt total unterschiedlich, wo mir Ideen kommen oder wie ich mir was überlege, was ich machen möchte. Ein Lied kommt zu mir, das hat mich dann plötzlich gefunden, wie zum Beispiel meine aktuelle Single „Gegen Dich“. Als Joachim Horn-Bernges mir den Titel geschickt hatte, habe ich sofort gesagt: Ja, das ist es, das möchte ich singen. Wirklich, lieben ohne Einschränkungen, mit vollem Herzen – ganz oder gar nicht.

Francine Jordi

In den letzten Jahren hast du viel erlebt oder durchlebt, sind diese Erfahrungen auch in dein neues Album eingeflossen?

Ich glaube, wenn ich ein Album mache, dann  habe ich den Fokus nur hierauf, dann kann ich nebenbei nichts verarbeiten, das geht nicht. Ich musste das Private zuvor verarbeiten und erst dann bin ich an die Produktion des Albums gegangen. Manche meiner Lieder mögen sich vielleicht auf autobiografische Situationen beziehen. Das, was ich erlebt habe, hat sicherlich mit dazu beigetragen. Ich glaube, sagen zu können, dass ich dadurch einiges noch ehrlicher interpretieren konnte.

Wer bei deinen Live-Auftritten einmal dabei war weiß, dass du richtig viel Temperament hast – woher nimmst du dafür die Kraft und Energie?

Ich bin einfach ein positiver Mensch, ziehe aus jeder Situation das Positive heraus – das gibt mir Kraft. Auf der anderen Seite gehe ich halt sehr gern mit meinem Hund Theo, einem Labrador, in die Natur hinaus, genieße das und da tanke ich schon extrem auf.

Du hast mir einmal gesagt, dass du das Glück hast deine Leidenschaft zu singen als Beruf ausüben zu können - ist das nach wie vor so?

Das gehört zu mir: ich bin ein ganz, ganz glücklicher Mensch, wenn ich auf der Bühne stehen und singen darf. Und im Publikum sitzen Menschen, die mir zuhören... In diesem Jahr feiere ich mein 15-jähriges Bühnenjubiläum – das ist was ganz, ganz Großes für mich, gigantisch und dafür bin ich sehr dankbar.  Ich hinterfrage mich immer wieder, ob es vielleicht das letzte Jahr für mich ist, und ob mich mein Publikum auch noch im nächsten Jahr hören möchte. Das weiß man ja nie wirklich so, es kann ja schnell vorbei sein. Daher sage ich mir immer wieder: Genieße es, so lange Du kannst – es könnte Dein letztes Jahr sein.

Du kannst auf eine 15-jährige erfolgreiche Karriere zurückblicken – welche Stationen waren für dich persönlich die wichtigsten?

Das ist schon mein neues Album „Verliebt, geliebt“, auch der Grand Prix der Volksmusik bei dem ich das erste Mal vor großem Publikum singen durfte. Ich bin dankbar dafür,  dass ich diese zufriedene Person geworden bin, entspannt und glücklich sein zu dürfen. Es hat  alles gebraucht, jedes einzelne Konzert, jedes Interview, jeder Fernsehauftritt, jeder Preis und jede CD, die ich gemacht habe.  Es war im Rückblick der richtige Weg.

Quelle: Schlagerportal.com/BT
Fotos: Schlaglerportal.com

 

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