28.08.2015 11:35:41

Olaf Berger: Wir sollten der Stadlshow eine faire Chance geben!

Olaf Berger
Foto: 
Schlagerportal.com

 

Olaf Berger hat es geschafft - dem sympathischen Dresdner ist der Sprung zum Schlager-Star und zur festen Größe im Showgeschäft gelungen. Mit "Wenn dein Blick eine Nacht verrät", "Das zweite Gefühl" oder "Es brennt wie Feuer" eroberte Olaf Berger die Schlager-Welt. Von Fachleuten wie Fans wird Olaf Berger gleichermaßen als einer der großen Namen im Schlager-Business gefeiert. Seit nunmehr 30 Jahren steht der sympathische Schlager-Sänger auf der Bühne und begeistert auch in seinem Jubiläumsjahr mit jeder Menge Highlights. Mit SCHLAGERportal.com sprach Olaf Berger über sein Verhältnis zu Grand-Prix-Legende Johnny Logan, seine Familie und den Jugendwahn im Schlager-Business.

 

Olaf Berger

 

Lieber Olaf, seit 30 Jahren stehst du nun schon auf der Bühne und schaust immer noch so verdammt gut aus. Was ist dein Geheimnis, was hält dich so jung?

Ich glaube nicht, dass ich jünger aussehe als ich bin. Im Gegenteil, ich werde eher ein paar Jährchen älter geschätzt als ich tatsächlich bin. Aber das ist wirklich egal. Wichtig ist, dass man sich "verdammt gut fühlt" (lacht). Egal ob mit 50 oder 60! Ich versuche regelmäßig zu Laufen und mich einigermaßen gesund zu ernähren. Aber zweifellos, die Musik ist mein Leben und die hält mich auf Trab!

Gab es in den 30 Jahren d a s Highlight des Olaf Berger?

Es gab so einige Höhepunkte in den 30 Jahren Musik, an die ich mich besonders gerne erinnere. Da wären die ersten wichtigen Auftritte als Sänger und Gitarrist in der Band meines Vaters. Dann viele Auszeichnungen, wie "Der Goldene Rathausmann", "Die Goldene Stimmgabel". Die ersten Meilensteine als Solist, die Zusammenarbeit mit Jack White und vieles mehr. Aber eben auch die schönen Duette mit meiner Tochter Maria, bis hin zu den gemeinsamen Produktionen mit Chip Hawkes und jetzt erst neulich mit einem Freund und großartigen Kollegen, dem irischen Superstar Johnny Logan, mit dem ich ab Oktober auf Tournee gehen werde. Du siehst, meine ganze Karriere war ein Highlight.

 

Olaf Berger: Musik ist sein Leben

 

Das scheint tatsächlich so zu sein! Olaf, du kommst gebürtig aus Dresden,dort sind deine familiären und musikalischen Wurzeln. Was bedeutet dir Heimat?

Ja ich liebe mein Dresden, denn in Sachsen liegen meine musikalischen und familiären Wurzeln. Ich trage viele wunderschöne Kindheitserinnerungen im Herzen, ganz egal wo ich auf der Welt bin. Heimat bedeutet für mich auch die Verbundenheit und den Zusammenhalt der Menschen.  Durch meinen Beruf, vielleicht auch durch mein Wesen – wer weiß – steckt ein gewisses "Musikantenblut" in mir. Und das heißt reisen und unterwegs zu sein.  Ich habe auch schon in vielen anderen Regionen und Städten gelebt. Doch wichtig ist für mich nicht was für eine Stadt auf dem Autokennzeichen steht, sondern welche ich im Herzen trage. Und das ist für mich Dresden.

Besonders dein Vater hat dein musikalisches Talent von klein auf unterstützt und gefördert. Kann man sagen, dass deine Familie auch in schwereren Zeiten immer dein Rückhalt war?

Mein Vater, selbst Musiker, schenkte mir mit 12 Jahren meine erste Gitarre. Einfach so, obwohl ich mir doch lieber einen neuen Fußball gewünscht hätte … (lacht). Ganz ohne Druck lernte ich autodidaktisch das Gitarrenspielen und bemerkte relativ schnell, dass man mit drei, vier wichtigen Akkorden schon sehr schöne Lieder nachspielen konnte. Und ganz nebenbei bemerkte ich allerdings auch, dass das bei den Mädels recht gut ankam ;) (lacht). Mein Vater hatte niemals den Druck aufgebaut, ich solle Musiker oder Sänger werden.  Meine Geschwister und ich, wir bekamen einfach das Musikantenleben vorgelebt. Musik im Hause Berger wurde großgeschrieben. Kein Geburtstag, keine Feier ohne handgemachte Musik! Jedes von uns drei Kindern spielte ein Instrument. Irgendwann hatte wahrscheinlich mein Schlagzeug aus Kochtöpfen und Salatschüsseln die Nerven unserer Nachbarn  zu sehr strapaziert, so dass es mein Papa mit der Gitarre und mir versuchte. Aber natürlich hat er mich dann "an die Hand genommen" und das musikalische Handwerk, wie Noten, Klavier oder Gitarre gelehrt. Meine geliebten Eltern haben mir die wichtigen Werte des Lebens mit auf den Weg gegeben. Menschen zu lieben und Freunde zu haben. Und so schafft man es auch durch die schweren Zeiten des Lebens!

 

Olaf Berger: Tochter Maria hat bereits einen Master in Psychologie!

 

Apropos Familie, die Duette mit deiner Tochter Maria gehören sicherlich auch zu den Highlights deiner Karriere. Was macht Maria heute? Konnte sie ihre Liebe zur Musik behalten?

Meine Tochter Maria hat gerade ihren Master in Psychologie sehr erfolgreich absolviert und beginnt im Herbst eine weitere Ausbildung. Ich bin sehr stolz auf sie und weiß, dass sie ihren Weg geht. Unser gemeinsamer musikalischer Ausflug war richtig klasse, für uns beide eine tolle Zeit und für Maria auch ganz wichtig, um Erfahrungen in diesem Metier zu sammeln.

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Viele Newcomer, wie Beatrice Egli, Norman Langen oder VoXXclub haben es ins Schlager-Geschäft geschafft. Man kann sicherlich sagen, dass der deutsche Schlager momentan so richtig boomt. Was rät ein alter Hase wie du seinen jungen Kollegen?

Ich denke um diese drei genannten Acts brauchen wir uns absolut keine Sorgen machen. Erst vor kurzem habe ich Norman Langen bei einer Veranstaltung getroffen und auf der Bühne live erlebt. Er macht seinen Job richtig klasse. Er hat das Talent, den nötigen Ehrgeiz, Respekt, Anstand und Disziplin. Wenn solche jungen Kollegen sich nicht von irgendwelchen Spinnern verbiegen oder falsch beraten lassen und verstehen auf dem Teppich zu bleiben, werden sie und die Fans lange viel Spaß in diesem Beruf haben und gut davon leben können.

 

Johanny Logan, Olaf Berger

Johnny Logan, Mister Grand Prix, wird dich auf deiner Jubiläumstournee begleiten. Euer Duett "The way she looks at you" kommt beim Publikum sehr gut an. Wie ist es zu dieser tollen Zusammenarbeit gekommen?

Ich kenne und verehre Johnny schon seit vielen Jahren als großartigen Künstler. Zudem verbindet uns die Liebe zu unserer Lieblingsinsel Mallorca. Als Nachbarn in der Nähe von Palma haben wir uns kennengelernt und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Johnny ist - wie ich - in einem musikalischen Elternhaus aufgewachsen, er hat mit 13, 14 Jahren seine ersten Lieder zur Gitarre geschrieben. Bei mir war das ähnlich. Er hat den "Grand Prix" gewonnen, ich habe erfolgreich am "Goldenen Rathausmann" teilgenommen. (lacht) Wir waren von Anfang an auf einer Wellenlänge, auch was den Humor betrifft. Johnny sieht die Musik als Passion. Genau wie ich greift er in jeder freien Minute zur Gitarre. Die Musik ist unser Leben. So hatte Johnny auch gleich eine tolle Idee für unser erstes gemeinsames Duett.

Gemeinsam durftet ihr dieses Duett in Andy Borgs letzten Musikantenstadl singen. Auch Andy Borg ist ein alter Hase der Branche und wurde jetzt durch Francine Jordi und Alexander Mazza, also deutlich jüngeren Moderatoren, ersetzt. Was glaubst du, braucht das Fernsehen diese Verjüngungskuren wirklich?

Andy Borg ist für mich die geniale Besetzung für ein Format wie den Musikantenstadl. Genauso wie es ein Stefan Mross für "Immer wieder sonntags" und Kiwi für den Fernsehgarten ist und ein Gottschalk für "Wetten dass..?" war. Ich kenne in meinem Umfeld keinen Menschen, der eine Verjüngung des Moderators beim Stadl erwartet oder gewünscht hat. Francine Jordi und Alexander Mazza sind zwei sehr sympathische Moderatoren, Francine eine tolle Sängerin. Ich drücke beiden die Daumen und wir sollten der Stadlshow eine faire Chance geben.
 
Zurück zu deinem Jubiläumsalbum "Das Beste". Warum sollte jeder deiner Fans dieses Album in seinem CD-Spieler haben?

Im Vorfeld meines 30-jährigen Bühnenjubiläums habe ich meine langjährigen Fans und Freunde aufgerufen, einfach mal eine persönliche Top Ten Liste der Lieblingslieder von Olaf Berger aufzustellen. Das Ergebnis mit 38 Songs und 2 brandneuen Hits sollte in keinem ordentlichen Fanhaushalt fehlen.

 

Olaf Berger hat große Lust auf die nächsten 20 Jahre

 

Findest du noch Zeit für Erholung und Hobbies zwischen deinen vielen Auftritten und Terminen? Wenn ja, wobei entspannst du am ehesten? Was tut dir gut?

In diesem Jahr bin ich tatsächlich beruflich sehr viel unterwegs. Aber das ist in meinem Jubiläumsjahr auch das Ziel. Mein Jubiläumsalbum ist seit kurzem veröffentlicht und ein neues Studioalbum erscheint im November.  Ein wenig Zeit zum Erholen und zum Akku auftanken nehme ich mir immer mal wieder zwischendurch für ein paar Tage auf Mallorca. Einfach die Seele baumeln lassen, ein kleines Mittagsschläfchen auf der Terrasse oder am Strand und dazu das Geplapper und Gedudel von irgendeinem spanischen Radiosender. Dabei die Lebensfreude der Leute aus der Ferne zu hören. So entspanne ich sehr gerne.

Olaf, wo siehst du dich in 20 Jahren? Dann hättest du schließlich dein 50-jähriges Bühnenjubiläum!

Oje – bitte nicht … (lacht). Allerdings, wenn ich meine großartigen Kollegen sehe und höre, ob es ein Jürgen Drews, ein Tom Astor oder Peter Kraus ist, wow!  Da bekomme ich große Lust auf die kommenden 20 Jahre!

Olaf, dann bleibt uns nur noch dir alles Gute für deine Zukunft zu wünschen!

Ich danke euch und in diesem Sinne – bis bald!

 

Quelle: Schlagerportal/CK
Fotos: Schlagerportal.com

 

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